Lahaina, Maui. Der Strand von Polanui. Hier steht ihr Familienhaus. Der Musiker Jimmi Kaholokula sagte ihr einst: "Roselle! Du bist wie der Lachs!! Alle anderen schwimmen Flußabwärts, aber du ... immer gegen die Strömung!" Und einst saß ihr Vater Ned Lindsey am Strand von Polanui mit seiner Ukulele und sang über seine Tochter: When you see her, you will know her! – Er sah es voraus. Roselle Keli'ihonipua Bailey sollte oft andere Wege gehen, die sie nicht nur in ferne Länder trugen… Mit ihrem Mann James Bailey und ihren zwei Töchtern lebte sie im Nahen Osten und Europa, bevor sie zurückkehrten nach Kaua'i, bevor sie schließlich jene Lehrer fand, besonders Aunty Edith Kanaka'ole und Aunty Kau'i Zuttermeister, die im Zuge der "Hawaiianischen Renaissance" in den 70ern wieder offen zu unterrichten begannen: die alten Tänze, die alten Gesänge und all das was lange Zeit verboten und verachtet war als unamerikanisch, unmodern, unchristlich. Das neue Wissen fiel auf fruchtbaren Boden: die Grundlagen, die schon in ihrer Kindheit durch ihre Eltern und durch die in Lahaina wirkende Aunty Emma Sharpe gelegt wurden. An unserem Tanzstil und unserem Repertoire lässt sich die "Genealogie" dieser Lehrer zurückverfolgen: Hula ist ein Lebensweg. Und alle Mitglieder unseres Hālau haben ihre Geschichten zu erzählen, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Mrs. Baileys klassischen Säulen des Hulaunterrichts: etwa "Lernen durch Erfahrung" und "Kein Weg ist zu steil, keine Gegenströmung zu stark, when there is assistance filled with aloha".
Die Restaurierung und Wiederbelebung der historischen Heimstätte des Hula, Keahualaka auf Kauai, und die Gründung des Queen Emma Festivals auf Kokee zählen zu ihrem Lebenswerk.
Das Ende jenes Liedes vom Vater aus den alten Tagen, als durch Lahaina, wo man mittlerweile kaum einen Parkplatz findet, nur selten mal ein Austin Healey fuhr? – Roselle, don't raise hell !